St.-Jacobus-Kirche Zirchow
Ältester erhaltener Kirchenbau auf Usedom
Die weitgehend in ihrer Ursprünglichkeit bewahrte St.-Jacobus-Kirche in Zirchow gilt als der älteste erhaltene Kirchenbau auf der Insel Usedom. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts etwa um 1280 aus Feldsteinen erbaut und mit mehr als einen Meter dicken Wänden versehen.
Die Portale und Laibungen der Kirche bestehen aus Backsteinen, die aber inzwischen verändert wurden. Das Westportal ist vierfach spitzbogig abgestuft. Im 15. Jahrhundert wurde der quadratische Westturm angebaut, der mit einer achteckigen barocken Haube mit Spitzhelm gekrönt ist. Der Glockenstuhl reicht bis hinab auf das Fundament des Turmes. Mittels Löchern in den inneren Wandungen der Portale konnten deren Türen mit Holzbalken verbarrikadiert werden, um Zuflucht und Schutz bei Überfällen zu bieten.
Im Inneren hat die Kirche eine flache Holzbalkendecke und freigelegte mittelalterliche Wandmalereien. Die Altarschranken und die Kanzel wurden um 1850 gebaut. Auf dem Altargemälde wird Jesus Christus als Schmerzensmann dargestellt. Die 1820 gegossene Glocke stammt von den Gebrüdern Schwenn in Stettin. Die Orgel von 1867 wurde Orgelbaubaumeister Kaltschmidt aus Stettin gebaut. Bekannt ist die Kirche auch durch Arbeiten des Malers Lyonel Feininger, der das Gotteshaus oft zum Motiv seiner Bilder auswählte.