Kaiserbäder
Die drei Kaiserbäder laden ein
Wenn die Berliner von der Insel Usedom reden, sprechen sie auch von „ihrer Badewanne“. Typisch Berliner. Wer angibt, hat eben mehr vom Leben. Dieser Ausspruch hat aber seine Bewandtnis und ist nicht zuletzt auf die drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin zurückzuführen. Denn wer in Berlin des beginnenden 20. Jahrhunderts etwas auf sich hielt, verlebte den Sommer auf der Sonneninsel an der Ostsee.
Natürlich in exponierter Lage, in Strandnähe und in schönen Villen. Hier trafen sich Künstler, Schauspieler, Industrielle und natürlich die Ministerialbürokratie des Deutschen Kaiserreiches. Sehen und gesehen werden, lautete die Devise. Positiver Nebeneffekt der Berliner Insel-Invasion: Es entstanden extravagante Villen, die sich entlang der Promenaden zu einer architektonischen Perlenkette am Meer aneinander reihten. Das war der Beginn für einen Baustil, der später unter dem Begriff Bäderarchitektur subsumiert wurde.
So entstand vor allem in diesen drei Orten ein prosperierendes Badewesen, das sich bis in die heutige Zeit weiter entwickelt. Der Name Kaiserbäder geht wohl übrigens auf die Vorliebe Kaiser Wilhelms II. zurück, der das milde Inselklima sehr mochte und öfters in diesen Orten residierte, in denen auch die markanten Seebrücken entstanden. Die 12 Kilometer lange Strandpromenade, die die drei Kaiserbäder und das polnische Seebad Swinemünde (polnisch: Świnoujście) verbindet, ist die längste ihrer Art in Europa.
Der feine Sandstrand selbst, der sich übrigens über 40 Kilometer bis Peenemünde fortsetzt, ist durchschnittlich 40 Meter breit. Verwaltungstechnisch wurden alle drei Orte 2005 zur Gemeinde Dreikaiserbäder zusammengeschlossen und ab 2006 unter dem Namen Heringsdorf geführt.
Die Insel Usedom und damit auch die Kaiserbäder erreicht man übrigens auch aus der Luft. Am Flughafen in Heringsdorf starten und landen Linienmaschinen. Angeboten werden aber auch Pauschal- und Städteflugreisen sowie Inselrundflüge.